Wetterkunde

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Gespeichert von elisabeth am Mi, 12/27/2006 - 09:27

Dank meiner Ausbildung als Wanderführerin meiner jahrelangen Erfahrung in ausübung dieser Tätigkeit und vorallem aufgrund meiner guten Unterlagen die mir dabei übermittelt wurden bin ich in der Lage interessante Infos zu Thema Wetterkunde darzustellen. Viel Spass!

Das Wetter hat im Gebirge einen sehr großen Einfluß auf die

  1. Planug
  2. Vorbereitung
  3. Durchführung

von Bergttouren!

Daher sollte Jeder zumindest minimale meteorologische Kenntnisse besitzen, denn das Wetter ist nicht selten Auslöser für Alpine Unfälle.

Beachte!

  • Wetterbericht Info nutzen
  • lokales Wetter selbst einschätzen
  • Anhand eigener Wetterbeobachtungen während der Tour Schlüsse auf die Wetterentwicklung ziehen können

Wetterelemente!

Luftdruck

Die Luft nimmt zu Folge ihres Gewichts auf die Erdoberfläche einen bestimmten Druck aus. Aufgrund unterschiedlicher Temperatur und Feuchtigkeit der Luft ist der Druck natürlichen Schwankungen unterworfen. Weiters nimmt der Luftdruck mit zunehmender Höhe ab. Auf Meereshöhe beträgt der Normalluftdruck 1013mb, oder wie es früher gebräuchlich war 760 mm Queksilbersäule. Gemessen wird der Luftdruck mit einem Barometer(Höhenmesser).

 

Zur Beobachtung!

fällt der Höhenmesser-steigt der Luftdruck

steigt der Höhenmesser-fällt der Luftdruck

Temperatur

Unter Lufttemperatur versteht man die Temperatur bewegter Luft im Schatten, gemessen in Grad Celsius. Die Sonne erwärmt die Luftschichten aber nicht direkt, sondern die Strahlungsenergie wird erst an der Erdoberfläche in Wärme umgesetzt. Die Erdoberfläche erwärmt dann die umgebene Luft. Mit zunehmender Entfernung von der Oberfläche nimmt die Wärmestrahlung ab und damit auch die Temperatur der Luft(um ca. 1 Grad/100m Höhe). Unterschiedliche Oberflächen ( Land, See usw...) strahlen die Wärme unterschiedlich ab und erwärmen die Luft daher verschieden stark.

Luftfeuchtigkeit

Die Luft kann abhängig von der Temperatur eine bestimmte Menge an Wasserdampf aufnehmen.

Je wärmer die Luft um, umso mehr Feuchtigkeit kann sie enthalten!

Wenn die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist, spricht man von einer relativen Luftfeuchtigkeit von 100%. Diesen Punkt bezeichnet man auch als Taupunkt. Kühlt sich die Luft wieder ab kommt es zur Wolkenbildung und in weiterer Folge zu Regen.

Erscheinungsformen des Wetters!

Nebel

Unter Nebel versteht man in der Luft stehende kleine Wassertröpfchen, welche die Sichtweite herabsetzt. Ist die Sichtweite nur wenig gemindert spricht man von Dunst.

Arten:

  • Bodennebel - ist eine am Talgrund aufliegende Schichtwolke
  • Hochnebel - er hebt sich oder liegt gar nicht am Boden auf

Wolken

Wolken entstehen immer dann, wenn warme Luft auf kalte Luft stößt. Die warme Luft wird abgekühlt und der Wasserdampf kondensiert in Form von Wolken. Wolken in ihren verschiedensten Formen sind wohl eines der charakteristischsten Erscheinungsbilder des Wetters. Für die lokale Wetterbeurteilung ist es wichtig die Wolken nach ihrer Art unterscheiden zu können.

Wir unterscheiden:

Zusammensetzung

  • Reine Wasserwolke (besteht aus Tröpfchen)
  • Mischwolke (Tröpfchen, Eiskristalle und Schnee)
  • Eiswolke (nur aus Eiskristallen)

Aussehen

  • Quellformen (Quellwolke-Cumulus)
  • Schichtform (Schichtwolken-Stratus)
  • Mischformen (Quell und Schichtwolken)

Höhe der Wolkengrenze

  • Wolken über 5000m Seehöhe
  • Hohe Wolken (Cirrus)
  • Hohe Quellwolken (Cirrocumulus)
  • Hohe Schichtwolken (Cirrostratus)
  • Wolken über 2000m Seehöhe
  • Mittelhohe Quellwolke (Altocumulus)
  • Mittelhohe Schichtwolken (Altostradus)
  • Wolken unter 2000m Seehöhe
  • Regenschichtwolken (Nimbostradus)
  • Tiefe Schichtwolken (Stratus)
  • Tiefe Schichtquellwolke (Stratocumulus)

Gewitter

Wärmegewitter:

Die Voraussetzung für das Entstehen eines Gewitters ist aufsteigende Luft bei hoher Luftfeuchtigkeit. Durch die starke Erwärmung der Luft an sehr heißen Sommertagen wird sie in große Höhen empor gehoben-kilometerhohe Gewittertürme entstehen. Innerhalb dieser Wolken herrschen extreme Auf und Abwinde, die zu Graupelniederschlag, Hagel und starken Regenfall führen können. Ferner werden Gewitter auch von elektrischen Erscheinungen begleitet.

Frontgewitter

Beim Frontgewitter ist der Motor der die Luft zum Aufsteigen zwingt nicht die tageserwärmung sondern das Einfließen kalter Luft unter die vorhandene Warmluft. Im Gegensatz zu Wärmegewittern, welchr nur an heißen Sommertagen auftreten ist das Frontgewitter tageszeitlich und jahreszeitlich unabhängig.

Tiefdruckgebiet:

Tiefdruckgebiete sind Quellen zusammenströmender und dabei aufsteigender Luft. Diese aufsteigende Luft kühlt sich dabei ab und kann in Folge nur mehr weniger Wasserdampf aufnehmenals warme. Es kommt zur Kondensation des Wasserdampfes, zur Wolkenbildung und bei weiterer Abkühlung zum Niederschlag.

Hochdruckgebiet:

Ist durch auseinanderströhmende Luft gekennzeichnet, wobei zum Ersatz Luft aus großer Höhe nach unten absinkt. Dabei erwärmt sie sich, die Luft kann somit wieder mehr Wasserdampf aufnehmen und die Wolken lösen sich auf.

 

Wetterfronten

Kaltfront, dabei dringt die kalte und schwerere Luft unter die leichtere Warmluft.

Warmfront, dabei gleitet die leichtere Warmluft über die Bodennahe Kaltluft.

Merkmale der Kaltfront:

Vorzeichen

  • Druck fällt
  • rasche Quellwolken

Frontdurchgang

  • Druck steigt plötzlich an
  • Temperatur fällt rasch
  • Schauerartige, ergiebige Niederschläge
  • Gewitter mit Hagel
  • Schlechte Sicht
  • Auffrischender Wind bis Sturm

Nach Frontdurchgang

  • Druck steigt weiter
  • Temperatur pendelt sich ein
  • Abklingende Schauer
  • Bewölkung beginnt aufzureißen, typische Quellwolken
  • Sehr gute Sicht
  • Böiger Wind aus Nord bis Nordwest

Merkmale der Warmfront:

Vorzeichen

  • Druck fällt
  • Zunehmender Aufzug Hoher, dann mittelhoher Wolken
  • Sichtverschlechterung
  • Niesel setzt ein

Frontdurchgang

  • Druck beginnt gering zu fallen oder bleibt gleich
  • Temperatur Steigt allmählich
  • Ãœbergang zu Regen (Schnee) und stark anhaltenden Niederschlag
  • Sehr schlechte Sicht
  • Wind frischt auf

Nach Frontdurchgang

  • Druck beginnt wieder zu fallen
  • Temperatur pendelt sich ein
  • Niederschläge halten Länger an
  • Schichtbewölkung bleibt länger erhalten
  • Weiter schlechte Sicht die sich langsam bessert, verbreitet Hanfnebel

Föhn

Ein für den Alpenraum typischer Wind ist der Föhn . Dieser Fallwind, der über den Alpenkamm sturmartig in die Täler stürzt und dort innerhalb kürzester Zeit einen Temperaturanstieg von 10-20 Grad bringt, tritt überall dort auf,wo Berge feuchte Luftmassen zum Aufsteigen und Ausfall von Niederschlag zwingen.

Man pricht durch die West-Ost-Erstrekung der Alpen von einem Nord oder Süd - Föhn.

Der Motor für diese Erscheinung ist die richtige Lage eines Hochdruckgebietes im Osten und eines Tiefdrickgebietes im Westen des Alpenhauptkammes. Der horizontale Luftaustausch zwischen Hoch und Tief und der Alpenhauptkamm als Barriere sind die Ursache für diese Winderscheinung.

Im Stau der Berge kommt es zu heftiger Wolkenbildung, Niederschläge was zu einer geringeren Feuchtigkeit führt. Die auf der anderen Seite absinkende Luft erwärmt sich daher stärker und kommt im Tal mit viel höheren Temperaturen an wie auf gleicher Höhe auf der anderen Seite (Stauseite). Der Südföhn führt durch den Stau auf der Alpensüdseite zu ergiebigen Niederschlägen. Von Norden sieht man die typische Wolkenmauer über dem Alpenhauptkamm (Föhnmauer). Die vereinzelten Wolken die durch Wärme von der Föhnmauer abgerissen werden, erkennt man als linsenförmige Föhnfische.

Dem Föhn folgt meist ein Wetterumschwung!

 

Berg und Talwind

Wenn im Westen die Sonne aufgeht, erreichen ihre Strahlen zuerst die höher gelegenen Regionen und Felswände. Dies bewirkt einen Sog, welcher die kalte Luft aus dem Tal zieht. Bei normalen Wetterverlauf hat man am Morgen also Talwind.

Ebenfalls wird bei diesem Effekt der Nebel Aufgelöst, weil warme Luft bekanntlich mehr Wasser aufnehmen kann.

Während des Tages werden die Talregionen aufgewärmt. Aufgrund ihres Pflanzenbewuchses und des feuchten Erdreichs können sie die Wärme besser speichern als die nackten Felsregionen, es entsteht also am Abend und in der Nacht ein Wind Richtung Tal = Bergwind! Dieses Windsystem tritt nur an klaren Tagen auf und ist daher ein Schönwetterzeichen.

 

 

Wetterregeln für die eigene kleine Vorhersage!

Schönwetterzeichen

  • Starker Temperatur-Unterschied zwischen Tag un Nacht, Taubildung am Morgen
  • Nach Sonnenaufgang auflösender Morgennebel
  • Täler im Dunst und Höhen klar
  • Abendrot
  • Langsamer Anstieg des Luftdrucks
  • Ausbildung der Fortbestand der lokalen Windsysteme (Talwind untertags,Bergwind Nachts und am Morgen)
  • Senkrecht aufsteigender Rauch
  • Sich schnell auflösende Kondenzstreifen

Schlechtwetterzeichen

  • Schäfchenwölkchen die nach längerer Schönwetterlage aus Westen aufziehen
  • Auftreten und Verdichtung von Eiswolken oder dünnen Schichtwolken in mehreren Höhenlagen
  • Föhnfische am Alpenhauptkamm, gefolgt von Wolken aus West bis Nordwest
  • Aufklaren im Tal, Sichtverschlechterung in der Höhe
  • Ferne Berge rücken scheinbar näher und nehmen eine blauschwarze Färbung ein
  • Morgenrot
  • Aussetzung oder Umkehr lokaler Windsysteme
  • Windstille bei Niederschlag deutet auf längerandauerndes Schlechtwetter hin
  • Anhaltend tiefer Luftdruck
  • Weiterer Druckabfall
  • Färbige Ringe um die Sonne oder Mond (langsame verschlechterung)
  • Sehr lange haltende Kondenzstreifen, die vom Höhenwind verlagert werden

Gewitterzeichen

  • Ãœber den Bergen noch am Vormittag feld und bänderartige Flockenwolken und Türmchenwolken
  • Vormittags aufkommen von Haufenwolken und deren rasches Wachstum
  • Wolkenerscheinung einer Kaltfront (Frontgewitter), vorallem in der warmen Jahreszeit (vom ersten Anzeichen bis zum Gewitter vergehen oft nur 30 Minuten)
  • Ausbildung typischer Gewitterwolken mit Eisschirm(Amboß)
  • Donnergrollen
  • Wahrnehmung von elektrischen Erscheinungen wie sträuben der Haare, Surren von Metallgegenständen oder sichtbare Entladung. Blitzschlaggefahr!

Wetterquellen!

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